Umgestaltung der Schinkelstraße

Kinder planen mit!

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Am 18. und 19. April 2008 führte das Kinder- und Jugendbüro in Kooperation mit dem Jugendzentrum Ostbunker und der Verkehrsplanung der Stadt Osnabrück eine Kinder-Zukunftswerkstatt zur Umgestaltung der Schinkelstraße im Stadtteil Schinkel durch.

Mit dem Beschluss des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt, ein Teilstück der Schinkelstraße abzuhängen und als verkehrsberuhigten Bereich auszubauen, können Kinder dieses Straßenstück vor dem Jugendzentrum Ostbunker nun auch zum Spielen nutzen.

Welche Spielmöglichkeiten Kinder hier sehen und welche Ideen sie dazu entwickeln, haben wir mit 6 Mädchen und 6 Jungen im Alter von 6 - 12 Jahren aus dem Wohnumfeld in einer zweitägigen Zukunftswerkstatt im Jugendzentrum Ostbunker erarbeitet.

Als Erstes wollten wir herausfinden, ob Kinder Straßen überhaupt noch als Spielraum wahrnehmen und nutzen - und wenn ja, was sie dabei stört oder ärgert (Meckerphase). In einem zweiten Schritt ging es darum zu erfahren, was sie denn auf den Straßen machen würden, wenn es ihnen auch erlaubt wäre, dort zu spielen (Fantasiephase). Daran anschließend wurde den Kindern die derzeitige Straßenbauplanung erläutert. Sie haben gemeinsam eine Ortsbegehung gemacht und danach angefangen, ihre Modelle zu bauen (Modellbauphase). Ziel des Modellbaus war es auch, ihre Spielideen und die Vorgaben der Straßenbauplanung aufeinander abzustimmen.

Zusammenfassend kann als Ergebnis der Zukunftswerkstatt festgehalten werden: Straßen werden von Kindern im Gegensatz zu früheren Zeiten heute nicht mehr generell als Spielraum wahrgenommen, da es ihnen häufig auch explizit verboten ist, dort zu spielen. Durch die verschiedenen kreativen Methoden der Zukunftswerkstatt war es aber möglich, diese Denkblockaden aufzubrechen. Die Kinder entwickelten viele kreativen Ideen, wobei der Schwerpunkt eindeutig auf Bewegung und Spiel lag, und berücksichtigten dabei auch die Vorgaben der Straßenbauplanung.

In der Folgezeit war es Aufgabe des Kinder- und Jugendbüros, die Vorschläge und Wünsche der Kinder in enger Abstimmung mit den beteiligten Dienststellen auf ihre Umsetzbarkeit hin zu überprüfen und deren Finanzierung zu sichern. Nach den ersten Gesprächen wurde schnell deutlich, dass sich die Realisierung der Kinderwünsche schwierig gestalten würde. Die Montierung der gewünschten Fußballtore und Basketballkörbe sowie Spielmarkierungen sind im Straßenraum aus rechtlichen Gründen nicht oder nur bedingt möglich. Auch das Setzen von Obstbäumen im Bereich der Parkbuchten wurde als problematisch angesehen. Um den Vorschlägen der Kinder überhaupt noch angemessen gerecht zu werden, sollten bis zum Baubeginn Alternativen geprüft werden. Da der geplante Baubeginn für das betreffende Teilstück der Schinkelstraße im September 2008 nicht gehalten werden konnte, wurden die Planungen für die Umsetzung der Kinderbeteiligung auf das Frühjahr 2009 verschoben und die Kinder über den Sachstand informiert.

Parallel zum Bau des betreffenden Straßenabschnittes im Verlauf des Jahres 2009 entwickelte das Kinder- und Jugendbüro in Abstimmung mit dem Jugendzentrum Ostbunker und dem Osnabrücker ServiceBetrieb Alternativen für die Umsetzung der Ergebnisse aus der Zukunftswerkstatt. So sollte das Außengelände des Jugendzentrums stärker in die Neugestaltung des Gesamtbereiches eingebunden werden. Durch die Optimierung der Grünanpflanzungen, Modellierungen des Bodens und Erneuerung der Pflasterung in Teilbereichen des Außengeländes war es nun möglich, Fußballtore in diesem Bereich zu montieren. Im Randbereich der Straße und auf dem Gelände des Jugendzentrums wurden zusätzlich neue Bänke aufgestellt.

Das Beteiligungsprojekt fand schließlich im Mai 2010 offiziell seinen Abschluss, als die beteiligten Kinder mit Mitarbeitern des Osnabrücker ServiceBetriebes die von ihnen gewünschten Obstbäume im Randbereich der Straße auf dem Gelände des Jugendzentrums pflanzen konnten.

Fotogalerie

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